Literatur – Donath, Matthias: Architektur in Berlin 1933 – 1945

Beschreibung: Inhalt dieser Publikation ist die Architektur des Nationalsozialismus in der Stadt Berlin. In einem Einführungskapitel unterscheidet der Autor zwischen drei Strömungen innerhalb der Architektur zur Zeit des Nationalsozialismus: monumental, funktionalistisch und traditionell. Es könne nicht von einem einheitlichen und übergreifenden architektonischen Stil in der Zeit des Nationalsozialismus gesprochen worden. Je nach Zweck des Gebäudes wurden unterschiedliche Stile umgesetzt. „Die Architektur zwischen 1933 und 1945 kann hinsichtlich des Stils als heterogen beschrieben werden, wobei die verschiedenen Strömungen rivalisierend nebeneinander auftraten. Mit der monumentalen, der funktionalistischen und der traditionalistischen Bauweise waren drei Strömungen vorherrschend, die sich vor dem Ersten Weltkrieg herausgebildet und in den 1920er Jahren verbreitet hatten.“ (S. 22)

Titel: Donath, Matthias: Architektur in Berlin 1933 – 1945: Ein Stadtführer. Hrsg. vom Landesdenkmalamt Berlin. Lukas Verlag Berlin 2004.

ISBN: 3-936872-26-0

Inhalte:

  • Hitlerjugendheim im Volkspark Rehberge von 1937, ähnlich wie ein ländliches Fachwerkhaus des 16. und 17. Jahrhunderts nach einem Entwurf des Architekten Hanns Dustmann. Ursprünglich stand es auf dem Messegelände in Berlin-Charlottenburg, wo man es auf der großangelegten Propagandaaußtellung „Gebt mir vier Jahre Zeit“ sehen konnte. Geplant war es als Musterheim für den Heimbau der Hitlerjugend. S. 87ff.
  • Getreidesilo am Westhafen von 1940-1942 von Ernst-Erik Pfannschmidt. Es widerspricht in seiner funktionalistischen Bauweise den weit verbreiteten Vorstellungen von NS-Architektur. Stahlbetonskelettkonstruktion im Gleitschalverfahren. Stilisiertes Ährenbündel und Reichsadler im Giebel. S. 95f.
  • Botschaften im Tiergarten
  • Müllverladestation in Charlottenburg von Paul Baumgarten von 1936 – 1937. Funktional, technisch-bedingte Form. Stahlskelettkonstruktion, rotbraune Klinker, umlaufendes Fensterband. S. 115f.
  • Messe Berlin in Charlottenburg von Richard Ermisch von 1935 – 1937. Haupthalle an der Masurenallee. Modern geprägte, monumentale Architektur. Tragendes Stahlskelett ist mit Muschelkalkplatten verkleidet. S. 122ff.
  • AVUS-Beobachtungsturm
  • Atelier Arno Breker, heute Bernhard-Heiliger-Stiftung, von Hans-Freese von 1939 – 1942. Käuzchensteig 8-12. Berlin-Dahlem. Ursprünglich das Atelier von August Kaul, das auf Staatskosten umgebaut und Breker überlassen wurde. In der Mitte die Atelierhalle, flankiert von zwei niedrigeren, hervortretenden Kopfbauten. Breker nutzte das Gebäude nur bis 1945. S. 146f.
  • Verwaltungsgebäude an der Potsdamerstraße 182, Zentralbüro der Vermögensverwaltung der Deutschen Arbeitsfront, heute Hauptverwaltung der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) von Julius Schulte-Frohlinde von 1938 – 1939. „Die architektonischen Lösungen sind von den jeweiligen funktionellen Erfordernissen bestimmt. Um den Bauten die gewünschte repräsentative Ausstrahlung zu geben, wurden die Straßenseiten durch monumentale, auf Eindruck abzielende Architekturformen aufgewertet.“ (S. 170) Eingansbereich mit Führerbalkon. S. 169ff.
  • Flughafen Tempelhof, Platz der Luftbrücke 1-6, Columbiadamm 1-7, Mehringdamm 129-129C, Tempelhofer Damm 1-5, 1935-1939 von Ernst Sagebiel. Monumentalität, Funktionalität und Technikbegeisterung, Stahlbetonskelett verkleidet mit gelblichen Muschelkalkplatten, Fenstereinfassungen aus hellem Jurakalkstein. S. 176ff.
  • S-Bahnhof Bornholmer Straße von Richard Brademann von 1935. Sachliche und zweckbetonte Gestaltungsweise, „Die Bauten Brademanns zeichnen sich durch eine strenge, klare, auf die technischen Erfordernisse des Verkehrs reduzierte Formensprache aus.“ (S. 214) Stahlskelett, Stahlrahmenfenster, Mauerwerk aus gelbem Backstein, graue Keramikplatten, fünfeckige Halle. S. 214ff.

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